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Skills statt Stellen

Warum die skills-basierte Organisation kommt und wie Sie sich vorbereiten
29 December 2025 by
Skills statt Stellen
Ralph Wieser

Die Jobarchitektur, wie wir sie kennen, hat ausgedient. Die Zukunft gehört Organisationen, die Menschen nach Fähigkeiten einsetzen, nicht nach Stellenbeschreibungen. Wer jetzt startet, verschafft sich einen entscheidenden Vorsprung.


Das Ende des Jobs, wie wir ihn kennen

Stellenbeschreibungen sind ein Relikt aus dem Industriezeitalter: klar definierte Aufgaben, feste Zuständigkeiten, hierarchische Einordnung. 

Das Problem: Die Realität ist längst komplexer. Projekte entstehen und verschwinden, Technologien verändern Anforderungen über Nacht, und die besten Lösungen kommen oft von Menschen, deren Jobtitel etwas ganz anderes vermuten liesse.

Die Alternative heisst: Skills-Based Organization. Statt zu fragen «Welche Stelle brauchen wir?» fragt man «Welche Fähigkeiten brauchen wir – und wer hat sie?»


Das Beispiel: Dynamische Skill-Profile in Aktion

Ein Schweizer Tech-Unternehmen führt Hitchhiker ein und verknüpft es mit seiner Kompetenzmatrix. Nach einem Jahr haben 60% der Mitarbeitenden mindestens einen dokumentierten Kurzeinsatz absolviert. Jeder Einsatz fügt dem Profil validierte Skills hinzu – nicht selbst deklariert, sondern durch Feedback bestätigt.

Als ein kritisches KI-Projekt gestartet wird, sucht die Projektleiterin nicht nach Jobtiteln, sondern nach Skills: Python-Kenntnisse, Erfahrung mit Stakeholder-Management, Branchenwissen im Finanzsektor. Das System findet drei ideale Kandidaten – eine davon arbeitet offiziell im HR, hat aber in Kurzeinsätzen Data-Analytics-Projekte unterstützt und begeistert.

Die Besetzung dauert zwei Tage statt zwei Monate. Und die Kandidatin aus dem HR bringt eine Perspektive mit, die reine IT-Spezialisten nicht gehabt hätten.


Was die Forschung sagt

Deloitte Skills-Based Organization Report (2022): Skills-basierte Organisationen sind 79% wahrscheinlicher, eine positive Mitarbeitererfahrung zu bieten, und 63% wahrscheinlicher, ihre Geschäftsziele zu erreichen als traditionell strukturierte Unternehmen. → deloitte.com/us/en/insights/topics/talent/organizational-skill-based-hiring

World Economic Forum Future of Jobs Report (2025): 39% der Kernkompetenzen werden sich bis 2030 verändern. Technologische Fähigkeiten – insbesondere KI und Big Data – werden am schnellsten an Bedeutung gewinnen. → weforum.org/publications/the-future-of-jobs-report-2025

McKinsey Human Capital at Work (2022): Über 80% der Jobwechsel erfolgen zwischen Unternehmen, nicht intern – ein Zeichen, dass viele Organisationen ihre internen Talente nicht optimal nutzen. Skills-basierte Karrierepfade können dies ändern. → mckinsey.com/capabilities/people-and-organizational-performance/our-insights/human-capital-at-work-the-value-of-experience

Der Nutzen: Qualitativ und quantitativ

Quantitativ: Skills-basierte Organisationen füllen Stellen bis zu 50% schneller und senken ihre Rekrutierungskosten signifikant. Die Produktivität steigt, weil Menschen dort eingesetzt werden, wo ihre Fähigkeiten am meisten Wirkung entfalten.

Qualitativ: Mitarbeitende werden als Individuen mit einzigartigen Fähigkeiten gesehen, nicht als austauschbare Rolleninhaber. Das steigert Engagement und Loyalität. Und die Organisation gewinnt Flexibilität, ohne in permanenter Reorganisation zu verharren.


Die Umsetzung in Hitchhiker

Hitchhiker baut Skills-Profile organisch auf: Jeder Kurzeinsatz dokumentiert Fähigkeiten, jedes Feedback validiert sie. Das Skill-Matching verbindet Nachfrage und Angebot intelligent. Und das Analytics-Dashboard zeigt HR und Führungskräften, welche Skills im Unternehmen vorhanden sind – und welche fehlen.

Der Übergang zur skills-basierten Organisation muss nicht radikal sein. Er beginnt mit dem ersten dokumentierten Kurzeinsatz.

Die Zukunft der Arbeit ist bereits da – sie ist nur noch nicht gleichmässig verteilt.
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